Sehenswertes

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Der Templerkeller in Čejkovice

Im September ist in Mähren die Zeit der Weinlese. Dass dieses heute klassische Produkt aber dorthin kam, ist unter anderem den Tempelritter zu verdanken. Im 13. Jahrhundert trugen die Templer in der Region um den südmährischen Ort Čejkovice bedeutend zum Aufschwung bei. Und sie begannen dort als erste Wein anzubauen. Erst fast 100 Jahre später ließ Karl IV. Weinberge auch in Böhmen anlegen.

cejkovice

Čejkovice hat heute etwa 2500 Einwohner. 640 von ihnen sind offiziell als Weinbauern registriert; jeder vierter Bewohner des Ortes hat also Weinreben. Wenn man diesen Gedanken weiterführt, kommt man dahin, dass praktisch jede Familie etwas mit dem Weinbau zu tun hat. Das liegt zweifelsohne an der Tradition, die in dieser Region bereits länger besteht als anderswo im Land. Der französische Orden der Tempelherren begann in Čejkovice Wein systematisch anzubauen. Ursprünglich saßen die Ritter auf einer Festung, die später zu einem Schloss umgebaut wurde.

Unweit des Schlosses findet man die ersten Spurn, die hier die geheimnisvollen Ritter hinterlassen haben: An einem niedrigen Haus steht die Inschrift „Sklep templářských rytířů“ – zu Deutsch etwa: Keller der Tempelritter. Die ersten Erwähnungen über die Tätigkeit der Tempelherren in Čejkovice stammen aus dem Jahr 1248.

Die Mitglieder des Tempelherrenordens hatten eine Festung in Čejkovice erbaut und mit dem Bau wurden auch große Kellerräume errichtet. Für die damalige Zeit waren sie ungewöhnlich groß. Sie sind über die Jahrhunderte erhalten geblieben und wurden später von den Jesuiten, die seit 1623 in Čejkovice tätig waren, weiter ausgebaut.

Wie groß die Keller ursprünglich waren, kann heute nicht mehr gesagt werden, denn es sind keine Dokumente erhalten geblieben. Die Kellergänge sind heute etwa 600 Meter lang und die Kapazität der dort gelagerten Fässer beträgt rund eine halbe Million Liter. Unter der gotischen Festung verbirgt sich ein Kellerlabyrinth. Es wird angenommen, dass die unterirdischen Gänge einst bis in die slowakische Stadt Skalica führten, die über 20 Kilometer entfernt liegt.

Die Keller, in denen die Templerweine reifen, sind heute ein beliebtes Touristenziel und während des ganzen Jahres zugänglich. Die Besucher können mit einem Begleiter die unterirdischen Räumlichkeiten und Gänge besichtigen und nach Wunsch auch Wein in den historischen Kellern kosten.

Bildquelle: Hotel Zamek

 

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